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Herbert Smith Freehills Global M&A Outlook 2023: Fusionen und Übernahmen unter erschwerten Bedingungen

Die Dynamik auf den globalen M&A-Märkten hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2022 spürbar abgeschwächt. Wie wird sie sich im Jahr 2023 entwickeln? Die internationale Wirtschaftskanzlei Herbert Smith Freehills widmet sich den aktuellen Herausforderungen in ihrem „Global M&A Outlook 2023“.

Das Jahr 2022 gab mit Blick auf die M&A-Aktivitäten ein geteiltes Bild ab: Während in der ersten Jahreshälfte Transaktionen Rekordniveau erreichten, verlangsamte sich der Markt in der zweiten Jahreshälfte angesichts des Kriegs in der Ukraine, Inflationsdruck, steigenden Zinsen und politischen Unsicherheiten erheblich. 

Im Einklang mit diesem globalen Trend blieben die M&A-Aktivitäten in Deutschland im Jahr 2022 unter dem Rekordniveau von 2021, allerdings insgesamt noch über dem Niveau vor der Covid 19-Pandemie. Die Zahl der Transaktionen mit Beteiligung deutscher Unternehmen ging deutlich zurück (minus 40 %). Auch der Wert der Transaktionen sank gegenüber den beiden Vorjahren um 30 % auf ca. 100 Milliarden Euro; er blieb damit aber noch leicht über dem Niveau von 2019.

Gavin Davies, Head of Global M&A bei Herbert Smith Freehills, kommentiert:

„Geopolitische Spannungen werfen nach wie vor viele makroökonomische und energiesicherheitsrelevante Fragen auf. Es bleibt abzuwarten, ob der M&A-Markt den Zustand der Dauerkrise vollständig auffangen kann. Der hohe Inflationsdruck stellt zudem die Bewertung von Vermögenswerten in Frage und in einigen Fällen sogar die Überlebensfähigkeit von Unternehmen auf die Probe. Nach mehr als einem Jahrzehnt niedriger Inflation in einem extrem niedrigen Zinsumfeld wird der M&A-Markt vor dem Hintergrund der neuen Rahmenbedingungen in 2023 Erfahrungen sammeln und nach neuen Lösungen suchen.“

Der Global M&A Outlook beleuchtet eine Reihe wesentlicher rechtlicher Aspekte, mit denen sich die Dealmaker im gegenwärtigen disruptiven Umfeld auseinandersetzen müssen:

Politische Erwägungen, die sich in nationalen regulatorischen Rahmenbedingungen niederschlagen

Geopolitische Einflüsse, die eine operative Neupositionierung vorantreiben

Carve-out-Transaktionen, die ein wichtiges M&A-Instrument bei der Neuausrichtung des Portfolios bleiben

ESG als bestimmender Faktor in jedem Deal

Wachsendes Mitspracherecht der Stakeholder bei M&A-Transaktionen

Mit Blick auf den M&A-Markt in Deutschland erklärt Dr. Sönke Becker, Head of Corporate/M&A Germany: 

„Vieles deutet darauf hin, dass die Abschwächung der deutschen M&A-Aktivitäten auch 2023 zumindest in den ersten Monaten anhalten wird. Gleichwohl erwarten wir, dass strategische Investoren, Private Equity und SPACs weiterhin aktiv sein werden. Vor allem die Sektoren Energie, Infrastruktur, Technologie und Verteidigung dürften sich dem allgemein eher gedämpften Trend widersetzen und ihren Anteil am Transaktionsvolumen insgesamt erhöhen. Weiterer Treiber für den deutschen M&A-Markt im neuen Jahr werden transformative Übernahmen sein, insbesondere solche, die auf Dekarbonisierung und/oder Digitalisierung in energieintensiven Industrien gerichtet sind. Auch Distressed-M&A-Situationen könnten vermehrt eine Rolle spielen.“

Der Herbert Smith Freehills Report „Global M&A Outlook 2023: Headwinds, tailwinds – and fog“ steht zum Download zur Verfügung unter diesem Link. 



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 27.01.2023 14:12

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